In der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause gab es eine bemerkenswerte und zukunftsweisende Entscheidung. Ein Ratsantrag der FDP (!) ermöglichte die sofortige Weiterarbeit an dem für die Stadt Marl in vielerlei Hinsicht so wichtigem Projekt Marschall 66. Städtebaulich und kulturell ein Muss für die Stadt Marl, überall anerkannt und geschätzt, nur durch die Mehrheit des Rates bisher in Frage gestellt. Jetzt sind die Realisierung und vor allem die Zuschüsse in Millionenhöhe gesichert.
Was hatte sich seit dem Dezember, in der die Realisierung von Marschall 66 zweimal im Rat scheiterte, geändert. Nicht viel, denn der Antrag der FDP Fraktion änderte kaum etwas an der Beschlusslage von Dezember. Gut, es wurde verschriftlicht, dass eine bereits länger geplante Verwaltungsumstrukturierung stattfindet, aber alle anderen Punkte sind Selbstverständlichkeiten, die auch schon im Dezember Bestand hatten.
Dass gerade die FDP diesen Antrag einbrachte, verwundert allerdings. Ohne jeden Sach- und Fachverstand, mit erschreckenden Wissenslücken über das Projekt Marschall 66, hatte sie immer wieder das Ende von Marschall 66 gefordert. Dass die FDP jetzt zurückrudert, ist natürlich lobenswert, aber die Kritik an ihrer vorherigen Haltung muss angebracht werden. Immerhin hat das Verzögern die Stadt Marl einen sechsstelligen Betrag an Mehrkosten und einen erheblichen Imageverlust eingebracht.
Einen erheblichen Imageverlust musste auch die Marler CDU erleben. Nur noch gemeinsam mit den rechten Vertreter*innen im Stadtrat, wehrt sie sich immer noch verzweifelt gegen dieses wichtige Projekt. Ein kulturpolitisch und städtebauliches Desaster! In diesen beiden, für die Stadt Marl so wichtigen, Bereichen wird die CDU im Rat kein kompetenter Ansprechpartner mehr sein. Dass sie dann auch noch versucht, Kultur und Bildung gegeneinander auszuspielen, spricht Bände. Während die FDP gerade noch die Kurve gekriegt hat, verharrt die CDU auf ihrer, durch keinerlei Fachargumente begründeten Haltung kontra Marschall 66.
Zusammenfassend: Eine gute Entscheidung für Marl. Das Zustandekommen bleibt aber ein dunkles Kapitel in der kommunalpolitischen politischen Geschichte.
Fotonachweis: Manfred Möbus