Zu einem Austausch aller Bürgermeisterkandidat*innen hatte die Marler Zeitung eingeladen, drei Kandidat*innen kamen und stellten sich den Fragen der Bürger*innen und des Moderatorentermins. Lediglich Michael Weiß, der Kandidat der AfD, glänzte nur durch Abwesenheit, und zeigte keine Bereitschaft, sich den Fragen und somit den Wähler*innen zu stellen.
Unsere Kandidatin Beate Kühnhenrich stand gemeinsam mit Werner Arndt (SPD) und Thomas Terhorst (CDU) zwei Stunden auf dem Podium vor 100 Zuschauern in der ehemaligen Druckerei der Marler Zeitung.
Im ersten Teil der Diskussionsrunde standen Fragen von Frau Möller und Dr. Brych, beide aus der Lokalredaktion der Marler Zeitung, im Vordergrund.
Im Folgenden versuchen wir stichpunktartig die Aussagen von Beate Kühnhenrich wiederzugeben:
- Bei einem Amtsantritt wird sie zuerst den Dialog mit den Mitarbeiter*innen der Verwaltung suchen, großes Gewicht hat die Einbindung und die Beteiligung der Bürger*innen und die Einrichtung einer „Clearing Stelle“ zwischen Verwaltung und Bürger*innen. In der Verwaltung geht es dann weg vom Ämter-Denken und hin zu verstärkter Projekt-Arbeit.
- Zum Thema Wohnen führte sie aus, dass Wohnen kein Luxusgut ist und dass Marl dringend bezahlbaren Wohnraum braucht. Dabei setzt sie nicht nur auf den Neubau, sondern sieht in der Sanierung des bestehenden Wohnungsbestandes große Möglichkeiten zur Umsetzung dieses Ziels. NEUMA und genossenschaftliches Wohnen sollen die Stadt dabei interstützen. Das 20%-Ziel sozialer Wohnungsbau muss deutlich erhöht werden.
- Jedes Kind muss zukünftig einen Platz in einer KiTa oder in der OGS erhalten. Neben der Bereitstellung neuer Plätze setzt unsere Kandidatin dabei auf die Stärkung der Tagesmütter, auf die Einrichtung von Betriebskindergärten und auf neue Ideen wie z.B. eine Notfall-Betreuungsbörse. Wichtig ist ausreichendes, geschultes und hochmotiviertes Personal, um den Bildungsauftrag der Einrichtungen umzusetzen und einer Fluktuation entgegenzuwirken.
- Sie schließt, wie bisher, jede Zusammenarbeit mit der AfD und anderen rechten Gruppierungen aus. Die GRÜNEN setzen auf eine weltoffene, bunte und tolerante Stadtgesellschaft.
- Bei der Verkehrspolitik muss es einen „Vierklang“ der Verkehrsteilnehmer*innen geben: Radverkehr, Fußgänger, ÖPNV und Autoverkehr müssen endlich gleichrangig behandelt werden. Als einzige Kandidatin sieht sie keinen Konflikt zwischen Ausbau von Verkehrswegen und dem Schutz von Bäumen, kreative Planungen und die Prüfung von Alternativen würden die Erfüllung beider Ziele gewährleisten.
- Beim Thema Schulen lobt sie die Bemühungen der Verwaltung, optimalen Schulraum für alle Schulformen zu schaffen, und dafür auch dementsprechend zu investieren. Diese Mittel sind Investitionen in Bildung und in die Zukunft unserer Kinder. Sie legt Wert auf die Meinung der Baufachleute aus Verwaltung und Wirtschaft, die ständige Kritik von Kommunalpolitikern an der fachlich begründeten Ausführung ist kontraproduktiv und behindernd.
- Bei der Diskussion um den Stadtteil Hüls setzte sie den gesamten Stadtteil in den Blickpunkt. Die Kritik der CDU, es sei in den letzten 15 Jahren nichts für diesen Stadtteil getan worden, konterte sie mit Hinweisen auf den Gänsebrink, den Erhalt des Jahnwaldes und die positiven Veränderungen im Bereich Berg-/Victoriastraße. Die Beschränkung des Ortsteils Hüls auf die Fußgängerzone, wie es die CDU betreibt, bringt den Stadtteil nicht weiter.
Soweit einige Themen der Diskussion. Es gibt viele Themen, die an diesem Abend leider zu kurz kamen (Radentscheid) oder gar nicht angesprochen werden konnten (Wirtschaft). Die gesamte Diskussion kann noch auf der Seite der Marler Zeitung verfolgt werden.